Wasserqualität für Heizungen
In Heizungsanlagen spielt die Wasserqualität eine zentrale Rolle. Es muss daher aufbereitet werden, bevor es sich als Heizungswasser verwenden lässt.Warmwasserspeicher: So bleibt das Wasser darin sauber
Läuft der Warmwasserspeicher einwandfrei, bleibt er gerne über die Jahre unbeachtet. Das kann
Folgen haben.
Text: Barbara Lanz
Warmes Wasser ist ein Paradies für Bakterien. Die sogenannten Legionellen etwa vermehren sich bei einer Temperatur von 20 bis 45 Grad und können zu ernsthaften Erkrankungen führen. Deshalb gilt: Wasser im Warmwasserspeicher sollte mindestens 60 Grad haben. Oder zumindest eine Legionellen-Schaltung, bei der das Wasser regelmässig für eine Stunde auf 60 Grad aufgeheizt wird, sodass Legionellen absterben.
Zudem sollten Leitungen und Speicher regelmässig gespült werden. Vor allem dort, wo sie nicht oft genutzt werden, etwa in Ferienwohnungen.
Heizungswasser: Die Qualität muss stimmen (Achtung vor Sauerstoff).
Sauerstoff und Mineralien führen zu Korrosion in Heizungsrohren. Daher muss Heizungswasser aufbereitet werden – was nicht immer geschieht.
Text: Raphael Hegglin
So lebenswichtig Sauerstoff für uns Menschen ist: In einem Heizsystem bewirkt er genau das Gegenteil! Er reagiert mit den Metallteilen, worauf diese rosten. Auch Mineralien – wie sie natürlicherweise in Leitungswasser vorkommen – fördern Korrosion. Wenn auch indirekt, so erhöhen
sie doch die elektrische Leitfähigkeit des Wassers und verursachen dort Korrosion, wo unterschiedliche Metallteile aufeinandertreffen.
Rost schädigt Heizung
Wenn sie rosten, zersetzen sich Leitungen, Heizungspumpen und andere Komponenten des Heizsystems mit der Zeit. Doch das ist nicht das einzige Problem von Korrosion. Das in den Leitungen strömende Heizungswasser reisst die kleinen, abblätternden Rostteilchen mit sich. Sie lagern sich dann in den Rohren der Bodenheizung ab, worauf diese verschlammen.
Die Wärmeleitfähigkeit der Heizung nimmt dadurch deutlich ab – bis hin zu kalten Stellen am Boden. Das muss mit höheren Heiztemperaturen ausgeglichen werden, wodurch der Energieverbrauch steigt. Zudem erhöht sich der Druck in den Leitungen und damit der Materialverschleiss. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einem Leck kommen.
Sauerstoff schädigt zudem auf eine weitere Art: Er bewirkt, dass Kunststoffrohre von Bodenheizungen verspröden und mit der Zeit undicht werden. Sauerstoff bewirkt also allgemein, dass eine Heizungsanlage frühzeitig altert.
Heizungswasser enthärten
Es ist daher wichtig, dass der Heizkreislauf diffusionsdicht ist. Ansonsten gelangt über die Umgebungsluft laufend neuer Sauerstoff ins System. Die Dichtigkeit eines Heizsystems sollte man daher regelmässig überprüfen lassen.
Ebenso wichtig ist, dass die Qualität des Wassers stimmt. Auch diese sollte man von Zeit zu Zeit überprüfen lassen. Benötigt der Heizkreislauf neues Heizungswasser, so muss dieses zuerst aufbereitet werden. Dazu lassen sich Mineralien mittels Enthärtungsanlage aus dem Wasser
entfernen. Dies sollte Standard sein!
Wasserenthärtung
Es gibt verschiedene Methoden zur Wasserenthärtung. Hauptsächlich gelangen zwei Methoden zum Einsatz: Membranfiltration und das Ionen-Austauschverfahren. Wichtig ist, dass die Gesamthärte des Heizungswassers weniger als 0.1 mmol/l (1 ºfH) beträgt.
Was bedeutet «die Heizung entlüften»?
Text: Simon Eppenberger
Bleiben Heizkörper trotz voll aufgedrehter Heizung kalt oder "gluckern", hat es in der Regel Luft im System. Diese kann man durch eine Fachperson entlüften lassen – oder es selber machen, denn es ist einfach und ungefährlich.
Zuerst die Umwälzpumpe abstellen und die Heizkörper maximal aufdrehen. Ein Gefäss unter das Entlüftungsventil am Radiator halten, mit dem Standard-Vierkantschlüssel vorsichtig das Ventil öffnen, Luft entweichen lassen und sobald Wasser austritt wieder zudrehen – fertig.
Nachhaltig kühlen mit Wasser
Text: Barbara Lanz
Die Klimaanlage bringt in heissen Monaten zwar schnell die ersehnte Kühle, sie schlägt jedoch auch auf den Stromverbrauch. Kälte kann aber in Räumen auch mit Wasser erzielt werden. In der Schweiz kommt dafür immer häufiger Seewasser zum Einsatz. Der Vorteil daran: In der Tiefe des Sees ist das Wasser konstant kalt.
Über Rohre wird dieses Wasser vom See zu einer Zentrale geleitet, wo es die im Wärmetauscher Kälte an Wasser in einem zweiten System abgibt. Dieses gelangt dann weiter in die zu kühlenden Gebäude. So etwa im Tessin, wo der leistungsstärkste Supercomputer Europas steht und mittels Wasser aus dem Luganer See konstant gekühlt wird.
Heizen und kühlen mit einem System
Besonders clever: Gebäude können mit dem gleichen System im Winter auch gleich geheizt werden. Die Anlage wird dann einfach als Wasser-Wasser-Wärmepumpe genutzt. Und: Die Anlage wird zwar elektrisch betrieben, produziert daraus aber ein Mehrfaches an Energie. Beim Bundesamt für Energie weist man deshalb auch auf die Einsparung von CO2 im Vergleich zu konventionellen Klimaanlagen hin. Eine Temperaturkontrolle sorgt zudem dafür, dass das in den See zurückgeleitete Wasser nicht zu warm ist und so nicht das Ökosystem stört.