Die Notwendigkeit der Wasserfilterung
Wie Kohle unser Wasser reinigt: Die verblüffende und äusserst effiziente Wirkung von Aktivkohle- Filter
Text: Simon Eppenberger
Üblicherweise verbindet man mit Sauberkeit die Farbe Weiss – und nicht schwarze Kohle. Letztere wird jedoch in der Industrie wie in Privathaushalten häufig eingesetzt, um Wasser von schädlichen Stoffen zu befreien. In Aktivkohlefiltern bleiben selbst Chlor, Medikamentenrückstände oder Pestizide hängen.
Diese Wirkung entfaltet die Aktivkohle durch eine chemische Reaktion. Kommen bestimmte Substanzen mit der Kohle in Berührung, haften sie leicht an deren Oberfläche an. Diese Aufnahme funktioniert sehr effizient, da die Kohle stark porös ist. Dadurch weist sie bereits auf kleinem Raum eine sehr grosse innere Oberfläche auf.
Durchflussmenge beachten
Die Wahrscheinlichkeit ist also enorm hoch, dass die unerwünschten Stoffe mit der Aktivkohle in Kontakt kommen und von ihr aufgenommen werden. Mit professionellen Filtern erhält man danach einwandfreies Wasser in bester Qualität. Um die Filterreinigung permanent zu gewährleisten, muss die Kapazität zur Aufnahme der Stoffe beachtete werden. Denn nach einer bestimmten Durchflussmenge ist die Aktivkohle erschöpft. Der Filter muss ausgetauscht oder regeneriert werden.
Diese Filter für Leitungswasser sind am beliebtesten
Text: Simon Eppenberger
Das Leitungswasser in der Schweiz ist ein hochwertiges Lebensmittel, das genussfertig aus dem Hahn fliesst. Trotzdem haben viele Menschen das Bedürfnis, das kühle Nass vor der Verwendung von Kalk oder anderen Stoffen zu befreien. Dafür gibt es drei gängige Systeme.
Populär: Aktivkohlefilter
Die wohl bekanntesten Wasserfilter arbeiten mit Aktivkohle. Vom Filter für die Kanne bis zu fix installierten Systemen unter der Küchenspüle gibt es eine Vielzahl von Modellen. Die Aktivkohle bindet allfällige Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, Dünger oder Medikamenten. Kalk, Magnesium - aber auch Blei oder Nitrat – verbleiben hingegen im Wasser. Wichtig ist der regelmässige Austausch der Filterkartusche, denn diese bleibt nur eine bestimmte Zeit keimfrei. Viele Systeme arbeiten mit entsprechenden Anzeigen.
Elektrisch: Ionenaustauscher
Für die Enthärtung von stark kalkhaltigem Wasser eignen sich sogenannten Ionenaustauscher. Dabei werden Ionen gleicher Ladung ausgetauscht. Positive Calcium- und Magnesium-Ionen (Kalk) werden dann durch positiv geladene Natrium-Ionen ersetzt und dadurch herausgenommen. Ionenaustauscher können zentral angebracht werden und somit das Trinkwasser eines ganzen Hauses enthärten. Es gibt aber auch Patronen für Tisch-Wasserfilter. Für die einwandfreie Funktion ist auch hier der regelmässige Austausch der Filterpatronen bzw. die Entleerung des Austauschers wichtig.
Hochrein: Umkehrosmose
Die aufwendigste Methode ist die Umkehrosmose. Dabei wird das Wasser mit Druck durch eine Membran gepresst, die nur Wassermoleküle durchlässt. Andere Stoffe wie Nitrat, Phosphat, Schwermetalle, chemischen Stoffe aus der Landwirtschaft und Medikamentenrückstände bleiben hängen. Gleichzeitig werden aber auch wichtige Mineralstoffe wie Calcium und Magnesium herausgefiltert. Durch den Mineralienmangel ist es kaum als Lebensmittel geeignet. Zudem ist der Aufwand hoch: Für einen Liter hochreines Wasser werden etwa drei Liter Leitungswasser benötigt und die Membran muss regelmässig gereinigt werden.
Wichtig zu beachten
- Vor dem Kauf eine Wasserfilters die eigenen Bedürfnisse eruieren
- Je nach Filter wird das Wasser von Kalk oder anderen Stoffen gereinigt
- Laufende Kosten und wiederkehrenden Aufwand abschätzen
- Für die optimale Wirkung unbedingt die Herstellerangaben beachten